Altersgruppe ab +/- 16 Jahren
Die hier angeführten Übungen erheben natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Soweit es mir möglich war, habe ich Quellenangaben hinzu gefügt.
Sportpsychologische Zielsetzungen für diese Altersgruppe am Beispiel Fußball
Selbstkontrolle: Kontrolle über Gedanken und Gefühle
Konzentration: Richtung und Stärke der Aufmerksamkeit lenken können
Visualisierung: Wenn Bilder Wirklichkeit werden
Mentale Stärke: Die Haltung eines Gewinners aufbauen
Wettkampfstärke: Optimale Leistung unter Druck abrufen können
Selbstvertrauen: Positive mentale Energie, um Leistung zu zeigen und zu halten
Kommunikation: Information effektiv miteinander teilen
Rollendefinition: Im eigenen Team
Zusammenhalt: Im Team
Quelle: Bill Beswick: The Complete Soccer Player
Tipps für TrainerInnen dieser Altersgruppe
Sportpsychologische Herausforderungen im Jugendalter (16 bis 18 Jahre)
- Übertritt in den Erwachsenenbereich
- Oft Beginn „psychologischer Arbeit“, wie sie allgemein verstanden wird
- Alle Themen der Sportpsychologie sind aktuell
Ein erfolgreicher Übertritt in den Erwachsenensport gelingt oft dann, wenn die psychischen Leistungsvoraussetzungen stimmen. Sie können nun ernten, was sie in den vergangenen Jahren gesät haben. Wenn die Psyche mit trainiert worden ist, hat der/die SportlerIn in diesem Alter bereits lang- und kurzfristige Ziele, kann zwischen Ergebnis- und Handlungszielen unterscheiden, kennt den Unterschied zwischen einer Vision und einem Ziel, kann Ziele konkret, messbar und positiv formulieren. Der/die SportlerIn kann auf einige Jahre dokumentierter und reflektierter Trainingsarbeit zurück blicken, kennt die eigenen Möglichkeiten der Entspannung und Regeneration etc. Wenn die intrinsische Motivation klar heraus gearbeitet ist, wird es in diesem Alter zu keinen Problemen kommen.
Allerdings ist meist das Gegenteil der Fall, und daher macht sich beim Übertritt in den Erwachsenensport oft die Psyche in Form von Leistungseinbußen und Motivationstiefs bemerkbar. Dann beginnt oft die psychologische Arbeit in ihrer klassischen Form.
Die Jugendlichen ziehen einen Vergleich zwischen der eigenen Leistungserwartung und der tatsächlichen Leistungserfahrung im Erwachsenensport. Aufgabe des/der TrainerIn ist es, das Gefühl zu unterstützen, die Dinge im Griff zu haben bzw. sie einordnen zu können. Der/die TrainerIn ist sehr wichtig als Vertrauensperson und wird nun zunehmend auch zum/zur MentorIn. Ein Mentoring kann aber auch sehr effektiv durch SportlerInnen stattfinden, die diese Phase selbst erlebt und bereits hinter sich haben.
Schlüsselqualifikationen im Fußball
Diese Übung eignet sich, um zu verdeutlichen, wie sehr mentale Fähigkeiten bei jedem Wettkampf im Spiel sind.
Lies die folgende Liste der Schlüsselqualifikationen im Fußball, und beurteile dann, ob es sich Deiner Meinung nach um eine physische oder um eine mentale Fähigkeit handelt – oder um beides. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten
Fähigkeit |
physisch |
mental |
beides |
Fähigkeit, hart zu arbeiten |
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Ausdauer und explosive Energie |
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Bekenntnis zum ständigen Weiterlernen |
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Wettkampfstärke |
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Angst vor Verletzungen überwinden |
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Verantwortung übernehmen |
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Konzentrationsfähigkeit |
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Haltung bewahren in der „Hitze des Gefechts“ |
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Opferbereitschaft, um Teil des Teams zu sein |
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Kritik aushalten können |
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Umgang mit Erfolg und Mißerfolg |
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Ein hoher Level an taktischer Bewußtheit |
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Intelligenz, um gute Entscheidungen zu treffen |
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Quelle: In Anlehnung an Bill Beswick, The complete soccer player
Leistungsbeurteilung Spieler
Selbsteinschätzung: Spieler schätzt sich selbst ein
Fremdeinschätzung: Spieler wird von seinen TrainerInnen beurteilt
Einschätzung auf einer Skala von 1 bis 10, höhere Werte stehen für bessere Leistung
Aspekt der Leistung |
Selbsteinschätzung |
Fremdeinschätzung |
Physisch |
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Technisch |
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Mental |
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Emotional |
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Lifestyle |
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Total |
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Quelle: In Anlehnung an Bill Beswick, The complete Soccer Player