Altersgruppe +/- 12 bis +/- 15 Jahre
Die hier angeführten Übungen erheben natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Soweit es mir möglich war, habe ich Quellenangaben hinzu gefügt.
Training der Wettkampfstärke: Einmaligkeitstraining, Prognosetraining
Eine Möglichkeit, das psychische Aktivierungsniveau zu erhöhen und somit einer Wettkampfsituation ähnlicher werden zu lassen, ist das Einmaligkeitstraining: die Ecke oder der Elfmeter, bzw. die für den Wettkampf kritische Situation, wird ein paar Trainings hintereinander nur ein einziges Mal geschossen bzw.
durch geführt. Das Einmaligkeitstraining erhöht den Druck und schafft so Situationen, die dem Wettkampf ähnlicher sind.
Beim Prognosetraining geben die Jugendlichen dem/der TrainerIn vor einer sportlichen Situation bekannt, wie diese ausgehen wird: zum Beispiel welcher Spielzug beim 2 gegen 3 nun umgesetzt werden soll – ohne dass dies die VerteidigerInnen wissen; in welche Ecke der Elfmeter nun geschossen wird etc. Die Festlegung auf eine ganz bestimmtes Ziel erhöht die Kontrolle und Druck.
Entspannen und aktivieren: Das eigene Aktivierungsniveau bewusst steuern lernen
Jugendliche experimentieren gerne mit Entspannungsmethoden, aber nicht in der Gruppe, sondern eher für sich alleine. Ich empfehle, die Entspannung zu nutzen, um Visualisierungen durch zu führen. Das Ziel aller dieser Methoden im Sport ist zwar auch, sich zu entspannen: letztlich geht es aber darum, das eigene psychische und körperliche Aktivierungsniveau kontrollieren zu lernen bzw. zu lernen, es in dem mittleren Bereich zu halten, aus dem heraus eine Höchstleistung möglich ist.
Der Markt bietet hier ein reichhaltiges Angebot an Anleitungen oder CDs (zum Beispiel auch die CD Reihe Mentaltraining für Sportler, für verschiedene Sportarten erhältlich, heraus gegeben von Herbert Heckers im mentalis Verlag, Essen, 1997). Wichtig ist, dass nicht alles über das Ohr gehen muss, wir haben auch noch andere Sinne.
Sich zu aktivieren ist genau so wichtig, wie sich zu entspannen: Musik, Bilder, Gerüche, bestimmte Gefühle können als Mittel zum Zweck dienen. Aufgabe der Jugendlichen ist es nun, heraus zu finden, was wie wirkt.
Aufgabe der TrainerInnen ist es, zu erkennen, wenn Jugendliche Schwierigkeiten mit dem passenden Aktivierungsniveau haben, und hier durch Selbsterfahrung verschiedenste Angebote machen zu können, bzw. an andere Personen weiter zu verweisen.