Altersgruppe ab 16 Jahre
Die hier angeführten Übungen erheben natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Soweit es mir möglich war, habe ich Quellenangaben hinzu gefügt.
Trainingstagebuch, Erfolgstagebuch
Das Trainingstagebuch beinhaltet Daten und Aufzeichnungen über das tägliche Training. Ein Erfolgstagebuch führen bedeutet, jeden Tag 5 Erfolge zu notieren. Wenn gewünscht, kann man immer wieder Seiten für Zielsetzungen reservieren, die einem im Rahmen der persönlichen Aufzeichnungen einfallen. Emotionale Befindlichkeiten können mit Codes, wie z.B. Smileys, ebenfalls notiert werden. Beobachtet man eigene emotionale Befindlichkeiten über längere Zeiträume hinweg, ergeben sich oft wertvolle Schlüsselstellen für tief greifende qualitative Veränderungen – sofern der/die SportlerIn bereit ist, die Ergebnisse mit einem Profi zu besprechen.
Quellen: Das Erfolgstagebuch kenne ich aus den Büchern Bodo Schäfers.
Erfolge codieren
Salopp formuliert: je besser ich mir einen Erfolg vorstellen kann, umso wahrscheinlicher auch dessen Verwirklichung. Wir haben 5 Sinne, um Erfolge in der Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen. Tagträume sind Bestellungen beim Universum – sofern sie konkret sind und wir sie nicht durch eigene Zweifel boykottieren. Ich empfehle, Erfolgssequenzen zu träumen, ganze Handlungsstränge und Handlungsabfolgen.
Nehmen Sie diese Vorstellungen ernst. Sehen sie sich von außen, wie sie ihr Ziel erreichen, und anschließend den gleichen Film aus der Innenperspektive. Sehen sie jemanden, der es gut kann, und ersetzen sie ihn oder sie anschließend durch die eigene Person. Bemerken sie, wo es hakt, wo der Film auf einmal ins Stocken gerät, und überlegen sie, woran das liegt. Finden sie kreative Lösungen für eigene sportliche Schwächen, so dass sie mit dem, was ihnen derzeit zur Verfügung steht, ihr Ziel erreichen.
Erfolge codieren am Beispiel Fußball: Es genügt nicht, ein Tor schießen zu wollen. Sie müssen wissen, wie es geschehen soll, wer hinter ihnen ist, wer vor ihnen ist, wie der vorangegangene Spielzug aussah, etc. etc. Es gibt unzählige Möglichkeiten? Umso besser! Sie werden merken, es gibt Träume die sie selbst bevorzugen.
Quellen: Die Buchhandlungen sind voll mit Büchern zu diesem Thema. Viel Spass beim Aussuchen!
Selbsttest – „Winning Attitudes“
Hier sind eine Reihe von mentalen Qualitäten aufgelistet, die für eine exzellente Leistung notwendig sind.
Die folgenden Fragen sollen dir helfen, deine eigenen mentalen Stärken und Schwächen besser kennen zu lernen.
Bitte schätze ein, wie sehr ein Satz auf dich zutrifft. 1: trifft gar nicht zu, 5: trifft voll und ganz zu. Deinen Gesamtwert kannst du in der Gruppe vergleichen. Wichtiger ist aber, dass du deine eigenen Schwächen erkennst und daran arbeitest.
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1 |
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1) Ich vertraue immer auf meine Fähigkeiten |
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2) Herausforderungen machen mir Spaß |
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3) Ich sehe mich selbst stets herausragende Leistungen erbringen |
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4) Ich bin mir bewußt, dass Höhen und Tiefen gleichermaßen zum Sport gehören. |
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5) Man kann sich auf meine Selbstdisziplin verlassen |
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6) Ich bin bereit, für den Erfolg Opfer zu bringen |
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7) Ich genieße jedes Training und jedes Spiel |
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8) Unter Druck bleibe ich cool |
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9) Über mich als Spieler nachzudenken gibt mir ein gutes Gefühl |
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10) Ich kenne meine Stärken und meine Schwächen |
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11) Fehler verarbeite ich schnell und ohne dass meine Leistung darunter leidet |
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12) Ablenkungen stören mein Spiel nicht |
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13) Ich bin bereit so hart zu arbeiten, wie es notwendig ist |
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14) Wenn es paßt, riskiere ich etwas |
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15) In kenne und übe geläufige Methoden zur Entspannung und Erholung |
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16) Brauchbare Kritik kann ich sehr gut annehmen |
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17) Ich versuche es noch stärker, auch, wenn es weh tut |
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18) Ich genieße es, Teil einer gemeinsamen Anstrengung zu sein |
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19) Während eines Spiels erlaube ich mir keine negativen Gedanken |
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20) Es ist mir wichtig, jedes Training INTENSIV zu nutzen |
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21) Rückschläge im Spiel stecke ich locker weg |
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22) Ich halte solange durch, bis ich gewinne |
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23) Ich übernehme immer Verantwortung für meine Handlungen |
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24) Ich will immer die bestmögliche Leistung erbringen! |
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Auswertung
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Wert Selbsteinschätzung |
Team Durchschnittswert |
Selbstkonzept (Fragen 3, 4, 9, 10, 15, 16, 18, 19) |
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Motivation (1, 6, 7, 13, 17, 20, 22, 24) |
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Mentale Stärke (Fragen 2, 5, 8, 11, 12, 14, 21, 23) |
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Quelle: In Anlehnung an Bill Beswick, Focused for Soccer
Emotionsliste
Auf der Emotionsliste können die SpielerInnen jene Emotionen ankreuzen, die sie in eine spielerisch gute Verfassung bringen, und jene, die sie beim Spiel „lähmen“. Das ist individuell sehr verschieden. Wenn man die gewinnbringenden Emotionen identifiziert hat, kann man überlegen, unter welchen Bedingungen sich das gewünschte Gefühl einstellt sowie Handlungsweisen zusammen stellen, die einen vor dem Spiel in die gewünschte Verfassung bringen.
Begehen sie nicht den Fehler, dass nur angepasste, angenehme oder sozial erwünschte Gefühle die Wettkampfstärke steigern.
aggressiv, angespannt, amüsiert
zornig, gleichgültig, arrogant
selig, ausgeglichen, stolz
vorsichtig, zuversichtlich, verächtlich
ärgerlich, faul, erwartungsvoll
interessiert, hartnäckig, passiv
auf der Lauer, befriedigt, sicher
easy-going, unterfordert, überfordert
Übermut, Begeisterung, Freude
Vertrauen, Scham, abenteuerlustig
geil, lustig, liebevoll
schwungvoll, verwurzelt, wütend
zielgerichtet, nüchtern, heiter
aufgeregt, ausgeruht, verschlossen
...
Anmerkung: Erstellen Sie eine umfangreiche Sammlung von Gefühlen, nehmen sie das Alphabet zu Hilfe und assoziieren sie drauflos.
Anmerkung: Es gibt auch Emotionslisten für Kinder, so zum Beispiel die „Katzengefühle“, im Buch von Gudrun Görlitz, Psychotherapie für Kinder & Jugendliche, Verlag Pfeiffer bei Klett Cotta.