Altersgruppe ab +/- 16 Jahren
Die hier angeführten Übungen erheben natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Soweit es mir möglich war, habe ich Quellenangaben hinzu gefügt.
Schiffsreise: Rollendefinition in Mannschaften
Bei der Schiffsreise entwirft die Mannschaft zunächst ein Vehikel, mit dem sie durch die nächste Saison reisen möchte. Dieses Gefährt kann aus der Phantasie entstehen, und wird auf Flipchartpapier gezeichnet, oder kann auch vorgegeben werden, z.B. das Bild von einem großen Schiff. Das fertige Vehikel wird für alle gut sichtbar an die Wand gehängt.
In einem zweiten Schritt bekommt jeder Spieler ein Kärtchen, auf das er seinen Namen schreibt, und eine Antwort auf eine spezielle Fragestellung: zum Beispiel, was sein positiver Beitrag für die Mannschaft in der nächsten Saison sein wird, was seine besondere Stärke als Spieler ist o.ä.
In einer abschließenden Runde kleben die Spieler ihre Kärtchen auf selbst gewählte Orte am Vehikel.
Wichtig: ab der 2. Runde darf nicht mehr gesprochen werden. Die Reihenfolge der Platzwahl ist beliebig, es darf aber immer nur ein Spieler stehen und seine Karte aufkleben, die anderen sitzen und sehen zu, ohne zu kommentieren.
Quelle: nach Anette Reines, Praktische Erlebnispädagogik 2, Verlag ZIEL, Augsburg, 2005
17 und 4
Ein interessantes Spiel. Aufgabe des Teams ist es, mit geschlossenen Augen und ohne vorherige Absprachen von 1 bis 21 zu zählen, ohne dass 2 SpielerInnen gleichzeitig sprechen oder sich 2 Zahlen wiederholen. Was zunächst oft unmöglich erscheint, gelingt, aber man muss genügend Zeit einplanen.
Quelle: Anette Reines, Praktische Erlebnispädagogik 2, Verlag ZIEL, Augsburg, 2005
Papier, Bleistift und Spitzer
Bei diesem Spiel muss kommuniziert werden, es eignet sich also, um alle zum Reden zu bringen. Es treten 3 gleich große Teams gegeneinander an, jedes Team gibt sich einen Namen. 1 Team hat einen Bleistift, jedoch mit abgebrochener Miene. 1 Team hat einen Spitzer. Das 3. Team hat Papier, zum Beispiel 17 kleine Zettelchen (wichtig ist dass die Zahl nicht durch 3 geteilt werden kann).
Ziel des Spiels ist es, auf möglichst viele Zettel den eigenen Teamnamen zu schreiben. Es gewinnt das Team, dass die meisten Zettel mit seinem Namen beschriften konnte. Die Zettel dürfen nicht zerteilt werden, körperliche Übergriffe und Raubzüge sind verboten, es darf kein Material verwendet werden außer dem hier beschriebenen. Start ist nach einer 10 Minuten dauernden Besprechungsphase innerhalb jedes Teams.
Quelle: Dieses Konkurrenzspiel ist mir immer wieder begegnet, ohne dass mir die Quelle bekannt ist.
Grundsätzlich...
... fällt mir auf, dass in den meisten Sportmannschaften zu wenig geredet wird. Geredet wird natürlich viel, aber es gibt Wahrheiten, die das Team weiterbringen, aber nicht ausgesprochen werden dürfen. Genau so gibt es Wahrheiten, die zerstörerisch sind, und daher auch nicht ausgesprochen werden sollen.
Die beste Möglichkeit, um an heilsame Wahrheiten zu kommen, ist, diese direkt abzufragen, aber in anonymisierter Form beantworten zu lassen. So kann man nach 3 Dingen fragen, die diese Mannschaft vorwärts bringen, oder derzeit hemmen, die jeder oder jede für sich beantwortet und auf gleichfarbige Moderationskarten notiert. Sie sammeln diese Karten ein und geben die Antworten für alle bekannt. Bei Antworten, die öfter kommen, vermerken sie das entsprechend. Natürlich können sie auf die anonymisierte Form verzichten; sie bringt aber meist die besseren Ergebnisse.
Je strukturierter der Rahmen, den sie anbieten, umso mehr können sie das Geschehen lenken. Überlegen Sie sich Fragen, die sie interessieren, Vorgaben, an denen sie nicht rütteln wollen, oder Antworten, die sie auf keinen Fall gelten lassen wollen. Lenken Sie die Diskussion mit Punkten, die sie bearbeiten wollen, und Ergebnissen, die sie heraus arbeiten.
Ein paar Reflexionsfragen für Teamspiele
- Gab es eine Strategie oder wurde wild drauf los gearbeitet?
- Wie viel Zeit wurde auf Planung verwendet?
- Wer hatte das Sagen und warum?
- Haben sie Alternativen diskutiert?
- Wurde aufeinander gehört? Wer hat auf wen gehört?
- Wie schwierig fanden sie die Aufgabe?
- Wie zufrieden sind sie mit dem Lösungsprozess?
- Was ist ihnen gut gelungen?
- Wie gelang ihnen die Kommunikation?
- Hat es ihnen Spaß gemacht?
Tipp: Kriterien für ein gut funktionierendes Team
Ein hervorragender Check: Wo steht ihr Team? findet sich izum Beispiel in Christian Sterrs Mentaltraining, Verlag spomedis GesmbH, Hamburg. Diesen Check kann man auch allen einzelnen Teammitgliedern vorlegen, und danach eine Auswertung vornehmen. So erkennen Sie und ihr Team, in welchen Bereichen das Team Aufholbedarf hat.